Die ältesten Aufzeichnungen über das Feuerlöschwesen in Zimmern fand man im Gemeindearchiv. So wurden Listen über Feuerwehrdienstpflichte der Landgemeinde Zimmern von 1867 gefunden. Bis zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr 1892 wurde der Brandschutz in Zimmern durch die sogenannte Pflichtfeuerwehr sichergestellt. Aufzeichnungen über die Beschaffung der ersten Druckspritze um 1869 der Feuerlösch-Maschinen-Werkstätte und Glockengießerei Hermann in Schweinfurt sind in dieser Festschrift abgedruckt. So kostete damals die Druckspritze 450 Gulden. Übrigens ist dieses Exemplar die älteste restaurierte Spritze der kleinen Spritzensammlung der Stadt Marktheidenfeld.

Ein Verzeichnis der Feuerwehren Unterfrankens aus dem Jahre 1902 (aus dem Gemeindearchiv Zimmern) verkündet im Einleitungstext: "In diesem Jahre wurde der höchste Stand erreicht, denn die 1.000 Gemeinden in Unterfranken besitzen ohne Ausnahme sämtlich freiwillige Wehren."

Sicherlich sind die abgedruckten Aufzeichnungen in der Festschrift über den Bezirksverband Marktheidenfeld und Lohr und die einzelnen Gemeinden für unsere Gastwehren von großem Interesse.

Fünf Jahre nach der Gründung unserer Freiwilligen Feuerwehr wurde eine neue bewegliche Druck- und Saugspritze in den Dienst gestellt. So zählt unsere Wehr 1902 laut Meldung 22 freiwillige aktive Mitglieder. Davon waren als Feuerboten nach Karbach Josef Höhlein und Friedrich Scheiner, nach Rothenfels Gg. Müller und Vinzenz Schmitt, nach Roden Ph. Scheiner, Wirt und Johann Hock und nach Ansbach Johann Karl und Josef Mergler eingeteilt. Dass auch die Kameradschaft und das Dörflich-Gesellige nicht zu kurz kamen, ist im Protokollbuch des Vereins nachzulesen. So wurden fast jedes Jahr Tanzveranstaltungen im "Löwensteiner Hof" der Gehr´schen Wirtschaft abgehalten. Die abgedruckten Lieder aus einem Feuerwehr-Liederbuch dieser Zeit zeigen auf, dass auch viel Freizeit dem gemeinsamen Gesang gewidmet wurde. 1952 wurde unter Kommandant August Scheiner und Adjudant Heinrich Scheiner das 60jährige Bestehen der Wehr gefeiert. Das 85jährige Gründungsfest feierte man unter Kommandant Harald Gress. Auch die Aufstellung über die Dienstzeit der Zimmerner Kommandanten (siehe weiter unten) wird in so manchem Bürger, der alte Bekannte oder sogar Verwandte darunter entdecken, Erinnerungen wecken.

Bis zum Bau der Wasserleitung 1958/59 waren die 1869 und 1897 beschafften Spritzen unsere einzigen feuerwehrtechnischen Geräte zur Sicherstellung des Brandschutzes. Im Jahre 1960 beschaffte die Gemeinde Zimmern einen Schlauchwagen, welcher mit Standrohr, Hydrantenschlüssel, Verteiler und zwei Schlauchhaspeln bestückt war. Dieser musste zwar von Hand bewegt werden, doch war im Altort aufgrund der hervorragenden Wasserdruckverhältnisse des Trinkwassernetzes schnell überall Löschwasser vor Ort.

Nachdem das Dorf sich ausdehnte, ein Baugebiet erschlossen wurde und die Anforderungen an den Brandschutz gestiegen waren, wurde 1967 ein Tragkraftspritzenanhänger mit TS 8/8 sowie der dazugehörigen feuerwehrtechnischen Beladung angeschafft.

Bis 1969 waren die Feuerlöschgeräte unserer Wehr am Friedhof bei der Ansbacher Steige in der Feuerlöschrequisitenhalle untergebracht. Nachdem das Häuschen am Hang gelegen und nur über einen steilen Weg zu erreichen war, musste das Aus- und Einrücken unter extremsten Anstrengungen bewerkstelligt werden. 1970 war es Dank Mühen des damaligen Bürgermeisters, Gemeinderates sowie versch. Helfern unserer Wehr möglich, das neu errichtete Feuerwehr-Gerätehaus am alten Rathaus in der Theodor-Heuss-Straße einzuweihen.

1991 wurde die Beschaffung unseres Tragkraftspritzenfahrzeugs durch die Stadt Marktheidenfeld im entsprechenden Rahmen gefeiert. Durch die Beschaffung dieses Fahrzeugs hat unsere Wehr den Anschluss an die technische Entwicklung gefunden. Nachdem das Fahrzeug mit einem Vielkanal-Sprechfunkgerät ausgerüstet ist, hat man die Möglichkeit, Fahrzeug und Mannschaft gezielt, taktisch – auch im Verbund mit anderen Wehren – zur Brandbekämpfung und Hilfeleistung zum Wohle unserer Bürger und der Bürger der Nachbargemeinden einzusetzen. Damit auch weiterhin der Brandschutz sichergestellt werden kann, sollte gemäß dem Vorbild der Gründungsmitglieder unserer Feuerwehr der Dienst am Nächsten uns auch heute noch gleichermaßen wichtig sein und uns zum selbstlosen Einsatz und Bereitschaft zur Hilfe beflügeln. Nicht zuletzt dem Wahlspruch getreu: "Gott zur Ehr´, dem Nächsten zur Wehr."

Unsere Kommandanten